
Presseaussendung:
UBG und VLI solidarisieren sich mit der Volksschule Kirchdorf Lustenau und deren Protest gegen den Ziffernnotenzwang
Jahrelang konnten die Volksschulen selbst entscheiden und die Form der Notengebung – verbale Beurteilung oder Ziffernnoten – selbst wählen. Über 60 Prozent der Volksschulen in
Österreich haben das auch wahrgenommen.
Verordneten Unfug auf Kosten der Schüler*innen
Die türkisblaue Kurzregierung hat mit dieser Wahlmöglichkeit aufgeräumt. Bildungsminister Faßmann ist damit damals insbesondere dem rechten ÖVP-Parteiflügel und der FPÖ entgegengekommen. „Pädagogische Überlegungen haben dabei ja keine Rolle gespielt, es war ein rein parteitaktisches Manöver. Die Volksschulen sollen nun gezwungen werden, diesen verordneten Unfug auf Kosten der Schüler*innen umzusetzen“, zeigt sich der Obmann der VLI, Gerhard Pušnik, empört.
Mit autoritären Maßnahmen durchzugreifen, halten wir für nicht mehr
zeitgemäß
Die Schulgemeinschaft der Volksschule Kirchdorf Lustenau hat gerade mit ihrer Protestaktion auf diesen Missstand hingewiesen. „In Zeiten, in denen ständig von Schulautonomie geredet
und dies auch vom Bildungsministerium permanent ins Spiel gebracht wird, mit autoritären Maßnahmen, Gesetzen und Verordnungen durchzugreifen, halten wir für nicht mehr
zeitgemäß. Wir lehnen dieses Vorgehen ab“, stärkt die BMHSLehrervertreterin, Katharina Bachmann, den Lustenauer Volksschullehrer*innen den Rücken.
Die Drohgebärden der Bildungsdirektion sind unangemessen und unprofessionell
VLI und UBG kritisieren auch die unprofessionelle Kommunikation und das Vorgehen jener Lehrer*innen, die die Karriereleiter in die Bildungsdirektion hinaufgestiegen sind und nun für Wien als
Kontrolleure agieren. „Die Drohgebärden der Bildungsdirektion, insbesondere der Schulqualitätsmanagerin Speckle, halten wir in Zusammenhang mit pädagogischen Maßnahmen und in der
Kommunikation zwischen verantwortungsvoll Handelnden für unangemessen. Der Ton macht die Musik, das müsste doch auch in der Bildungsdirektion schon zum Standardwissen gehören“, hält Gerhard
Rüdisser von der Unabhängigen
Bildungsgewerkschaft fest.
Die Verantwortlichen in der Bildungsdirektion sollen für eine sofortige Zurücknahme dieser
Verordnung eintreten und sich dafür einsetzen, dass Schulautonomie endlich praktiziert
werden kann und nicht nur in Sonntagsreden erwähnt wird.
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Rückfragehinweis:
Gerhard Pušnik, (VLI-AHS), vli.pusnik@gmail.com 0664 – 3918646
Katharina Bachmann, (VLI-BMHS), katharina.bachmann@aon.at 0664 – 73471460
Gerhard Rüdisser, (UBG), gerhard.ruedisser@vol.at 0664 – 2116192
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